Plusminus kritisiert unseriöse Baukontrolleure oder: Es geht eben nichts über strikte Neutralität

Der aktuelle Beitrag von „Plusminus“ greift ein Thema auf, das zunehmend für Verunsicherung bei privaten Bauherren sorgt: Baufirmen, die ihre Qualität lieber nicht von unabhängigen Dritten prüfen lassen wollen (vielleicht, weil sie Sorge haben, hier nicht zu bestehen??) gründen zunehmend ihre eigenen Prüfvereine. Oder aber sie kaufen sich als Dauerkunde die gute Beurteilung quasi „im Vorbeigehen“…

Das Wirtschaftsmagazin im Ersten schildert nun in seiner Ausgabe vom 30. August 2017 einmal ganz konkret, wie eng so manche Prüfvereine mit ausführenden Firmen verbandelt sind. Immer wieder fallen auch sorgfältige Bauherren auf diese intransparente Masche herein, weil die Verschleierung häufig sehr professionell gemacht ist.

Plusminus wirft den genannten Prüfvereinen eine zu enge Verquickung mit der Bauwirtschaft vor. Unter dem Motto „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, ließen Baukontrolleure Mängel unter den Tisch fallen – zugunsten der Baufirmen, die dann nicht nachbessern müssen, und zulasten der Bauherren, die dann später auf den teils eklatanten Mängelbeseitigungskosten sitzenbleiben.

Das zweite Thema, das Plusminus aufgreift, ist die Qualität der Baukontrollen: Offenbar erkennen manche Baukontrolleure fachliche Mängel nicht, selbst solche nicht, die sogar aufmerksamen Bauherren auffallen. Auch das geht zulasten der Bauherren, die zum Teil erhebliche finanzielle Schäden tragen müssen, aber es geht auch auf Kosten der Sicherheit: Wenn Betondecken nicht dick genug betoniert werden, dann ist deren Tragfähigkeit beeinträchtigt und damit die Standsicherheit des Hauses. An dieser Stelle macht der ARD-Beitrag auch deutlich, dass Bauvorhaben nicht mit standardisierten Checklisten erfasst werden können, sondern mit Erfahrung und Fachverstand individuell begutachtet werden müssen.

Das Verhältnis von Kontrolleuren zu Baufirmen und die Qualität der Baukontrollen sind die zwei wichtigsten Knackpunkte bei der Betreuung von privaten Bauvorhaben. Der VPB hat sich dazu bei seiner Gründung vor über 40 Jahren strikte Standesregeln verordnet, an die sich alle VPB-Berater halten müssen. Dazu gehört unter anderem die absolute Produkt- und Firmenneutralität der Regionalbüroleiter und Bauherrenberater. Bauherrenberater im VPB arbeiten unabhängig von Lieferanten, Unternehmern, Planern, Finanzierern, Maklern o.ä. Firmen und Personen, die in irgendeinem Zusammenhang zum Bauvorhaben des betreuten Mitglieds stehen.

Das ist ein wichtiger Grundsatz, denn darauf basiert das Vertrauen, das VPB-Mitglieder dem Verband und seinen Sachverständigen entgegenbringen. Natürlich kennen Sachverständige oftmals auch die regionalen Akteure wie auch Baufirmen. Aber sie arbeiten in dem Wissen, dass ihre Unabhängigkeit ihr höchstes Gut ist, auf der sich ihr Ruf gründet. Sie begegnen sich fachlich auf Augenhöhe.

Davon profitieren die Bauherren, die als Laien den Fach- und Sachverstand der VPB-Berater zu Rate ziehen und sich darauf verlassen. Umso wichtiger ist es für die Bauherren, dass sie sich auch auf die absolute Neutralität ihrer Bausachverständigen verlassen können.

Das zweite Problem, das Plusminus aufgegriffen hat, ist die Qualifikation der Bausachverständigen. Auch hier hat der VPB strikte Vorgaben: Unsere Berater verpflichten sich zur regelmäßigen Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen und Schulungen. Dabei legen wir die Latte hoch: Die Verpflichtung liegt deutlich über derjenigen, die normale Architekten und Ingenieure erfüllen müssen.

Wichtig ist uns als Verbraucherschutzverband auch die Transparenz: VPB-Sachverständige nehmen für ihre Beratungen und laufenden Baukontrollen ausschließlich von den Bauherren selbst Bezahlung an – keine verdeckten Provisionen oder ähnliches. Außerdem informieren die VPB-Berater die Mitglieder im Vorfeld über den zu erwartenden Zeitaufwand und das dafür anfallende Honorar. Von ausweglosen Vorhaben raten die VPB-Experten so früh wie möglich ab – Transparenz und Ehrlichkeit sind auch hier die wichtigsten Kriterien.

Und wo wir gerade dabei sind: Der VPB ist nicht nur der älteste Verbraucherschutzverband im Bereich des privaten Bauens, bei uns dürfen ausschließlich diejenigen Mitglieder werden, die sich NICHT gewerblich mit dem Bauen befassen! So verhindern wir, dass einzelne Profibauherren immer wieder die gleichen Gutachten beauftragen und damit die Gefahr von Gefälligkeitsgutachten steigern. Unsere Mitglieder sollen sich auf das verlassen können, was wir versprechen.

Und hier lesen Sie die zitierten VPB-Standesregeln – http://www.vpb.de/download/VPB-Standesregeln.pdf

Hier erfahren Sie, wie wir Berater und Beraterinnen auswählen und woran Sie einen guten Sachverständigen erkennen – http://www.vpb.de/bauherrenberater-auswahl.html

Und hier natürlich noch mal der Link zum ARD-Beitrag Plusminus – http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/haus-bau-gutachten-video-100.html